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Ich fühle mich besser versichert.
Tamara Richter
Tamara Richter

Frau Richter, Sie arbeiten bei der Bundesbank. Was sind Ihre Aufgaben?

Ich arbeite im Individual Zahlungsverkehr. Zu meinen Aufgaben gehört die Bearbeitung von Fragen und Problemen unserer Kunden.

 

Wie sind Sie darauf gekommen, bei der Bundebank zu arbeiten?

Das war eigentlich ein Zufall. Ich hatte nach meiner Ausbildung schon zwei Jahre im Bankenbereich gearbeitet und habe dann eine Zeitungsanzeige der Bundesbank gesehen. Das Aufgabengebiet fand ich interessant. Ich habe mich beworben und beim zweiten Anlauf hat es geklappt. Mittlerweile arbeite ich seit über vier Jahren dort und engagiere mich zudem in der Gewerkschaft.

 

Wie genau?

Ich bin schon seit einigen Jahren in der Jugendvertretung und der Personalvertretung. Da braucht man natürlich Unterstützung. Deswegen bin ich in der VdB Bundesbankgewerkschaft und dort auch Vorsitzende der Jugend.

 

Wie lief denn die Ausbildung zur Beamtin?

Ich habe eine Ausbildung im mittleren Bankdienst gemacht. Das ist im Grunde eine Mischung aus Bank und Verwaltung. Seit Dezember 2018 bin ich damit fertig.

 

Wie sind Sie denn krankenversichert?

Als Angestellte war ich gesetzlich pflichtversichert. Jetzt als Bundesbeamtin erhalte ich 50 Prozent Beihilfe und habe mich für die restlichen 50 Prozent privatversichert.

 

Dann haben Sie ja den direkten Vergleich beider Versicherungssysteme. Was sind denn für Sie die wesentlichen Unterschiede?

Ein wesentlicher Unterschied ist natürlich der Preis. Mir ist ein umfassender Versicherungsschutz wichtig. Und die normalen Leistungen der gesetzlichen Kassen reichen mir persönlich nicht aus. Deswegen hatte ich schon früher Zusatzversicherungen für ein Krankenhaustagegeld oder höherwertige Leistungen bei stationären Aufenthalten. Das hat zwar zum Teil mein Arbeitgeber bezahlt, aber einen Teil des Beitrags musste ich selbst übernehmen. Bei meiner privaten Krankenversicherung sind diese Leistungen gleich mit abgedeckt.

Zum anderen gibt mir die private Krankenversicherung das Gefühl, dass ich beim Arzt alles bekomme, was ich medizinisch benötige. Ich muss mir keine Gedanken machen, was eine Behandlung kostet. Das sind für mich die schlagenden Argumente.

 

Da Sie die Kosten genannt haben: Wäre Ihre Entscheidung anders ausgefallen, wenn Sie einen Zuschuss zur Gesetzlichen Krankenversicherung bekommen würden?

Nein, definitiv nicht. Einerseits, weil ich in der Gesetzlichen Krankenversicherung wieder eine Zusatzversicherung gebraucht hätte, um die Leistungen aufzufüllen. Andererseits muss man aber auch mal ein bisschen ans Alter denken. Das heißt, dass ich später nicht mehr ohne Weiteres in eine private Krankenversicherung hätte wechseln können. Und als Pensionärin in der Gesetzlichen müsste ich ja auch Beiträge auf zum Beispiel Kapitaleinkünfte zahlen. Also da ist der Kostenfaktor im Alter für mich doch auch nochmal zusätzlich ein Thema.

 

Wie funktioniert es denn in Ihrer Krankenversicherung mit dem Einreichen von Rechnungen?

Die muss ich zweimal einreichen: Bei der Krankenversicherung geht das über eine App. Da mache ich ein Foto von der Rechnung und die Erstattung ist innerhalb von zwei bis drei Tagen auf meinem Konto. Selten länger. Bei der Beihilfe geht das im Moment noch in Papierform. Da muss ich ein Formular ausfüllen und mit der Rechnung zusammen einreichen. Das dauert ein paar Tage mehr. Aber meistens ist es auch dort so, dass ich noch innerhalb der Zahlungsfrist die Beihilfe auf dem Konto habe und nichts vorstrecken muss.

 

Würden Sie auch anderen Beamtenanfängerinnen und – anfängern zu einer Privaten Krankenversicherung raten?

Ich würde auf jeden Fall allen neuen Beamtinnen und Beamten empfehlen, sich privat zu versichern, weil man dort die volle Kosten- und Leistungskontrolle hat und sich genau auswählen kann, welche Leistungen man haben möchte. Der Tarif in meiner Versicherung übernimmt zum Beispiel die Kosten für eine Brille. Das gibt es für über 18-Jährige in der Gesetzlichen Krankenversicherung nicht. Unter dem Strich lässt sich also sagen: Ich habe mehr Leistungen, zahle weniger Beitrag und fühle mich persönlich besser versichert.

 

Gibt es irgendwelche Nachteile?

Der Abschluss eine Privaten Krankenversicherung macht natürlich etwas Mühe. Man muss ziemlich genau vergleichen, was die einzelnen Versicherungen und Tarife an Leistungen bieten. Das ist aufwendiger als bei der Gesetzlichen, wo es einfach einen festen Leistungskatalog gibt. In der Privaten kann sich das mit Blick auf Leistungen, Vorsorge oder Impfungen auch unterscheiden. Deswegen ist mein Tipp, sich dafür Zeit zu nehmen und in Ruhe zu prüfen. Aber es lohnt sich auf jeden Fall. Denn dann bekommt man einen Versicherungsschutz nach Wunsch.

 

Für mich ist es ein großer Vorteil, in diesem System zu sein.
Marcel Oehm Zum Interview
Marcel Oehm
Das ist einfach eine große Sache.
Sandra Heisig, 1. Stellvertretende Vorsitzende der dbb jugend, 25 Jahre zum Interview
Sandra Heisig, 1. Stellvertretende Vorsitzende der dbb jugend, 25 Jahre

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